Palma de Mallorca rund Ibiza Palma de Mallorca vom 29.08. bis 05.09.2008
Für unsere traditionelle Segelwoche in 2008 haben wir uns das segelsportlich interessante und vielseitige Revier die Inselgruppe der Balearen ausgesucht. Die 5 Inseln der Balearen, Mallorca, Menorca, Cabrera, Ibiza und Formentera, zu besegeln sind in einer Woche nicht zu schaffen. Für eine Woche Segelzeit standen uns die Option 1 ab Palma de Mallorca an der Ostküste Mallorcas hoch Menorca anzusteuern oder Option 2 ab Palma de Mallorca die Insel Ibiza südlich anzusteuern, Ibiza südlich zu runden und an der Westküste hoch und im Norden Ibizas den Kurs auf die Südspitze Mallorcas abzusetzen. Wir wählten Option 2.
Ausgangsort war die Basis von First Yachting, Marina Alboran, in Palma an der Paseo Maritimo.
Unsere Charter Segelyacht war eine ziemlich neue Sun Odyssey 39 i. Die 6-Mann crew setzte sich zusammen aus Hermann Goss, Skipper), Alfred Lech, Co-Skipper, Michael Böhme, Hinrich Dieckmann, Fred Grabowski und Ralf Düvelshaupt.
Unsere Anreise am Freitagabend 29.08., erfolgte mit dem Flieger ab Hannover um 18.55 Uhr. Nach einer Flugzeit von 2,5 Stunden landeten wir um 21.30 Uhr in Palma. Ein Taxi brachte uns ins Hotel Tryp Bellver, direkt an der gegenüberliegenden Straßenseite vor der Eingangstür zur Marina Alboran gelegen. Am nächsten Morgen, Sonnabend 30.08., ein Rundumblick aus dem Hotelfenster über die Bucht von Palma zeigte uns einen herrlich sonnigen und wolkenlosen Tag an und der Ausblick über die Bucht ließ schönstes Segelwetter für den heutigen Tag erwarten. Gegenüber in der Marina lag eine lange Reihe von Segelyachten an der Pier. Die Aussicht über die Bucht gab uns eine Einstimmung mit großer Erwartung auf unsere bevorstehenden Segeltage.
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Nach einem ausgiebigen und reichhaltigen Frühstück machten wir uns auf die Suche nach unserer Charteryacht mit Namen `Playtime`. Der Basismanager von First Yachting führte uns zur Playtime, die für die kommende Woche unser Zuhause sein würde. Sie lag schon zur Übernahme vorbereitet. Während ein Teil der Crew im nahen Supermarkt Proviant bunkerte, leitete der Skipper mit dem anderen Teil der Crew die Übernahme mit Hilfe einer Inventarliste ein. In die technische Ausrüstung des Bootes, sowie eine Sichtprüfung der Besegelung, wurden wir von First Yachting eingewiesen. Wir erhielten auch einen aktuellen Wetterbericht für die nächsten Tage, sodass wir die Überfahrt nach Ibiza ohne Sorge angehen konnten. Ohne eine Beanstandung konnten wir die Playtime noch am Vormittag übernehmen. Inzwischen war der Proviant vom Service des Supermarktes angelandet worden. Das Verstauen des Proviants ging rasch vonstatten und so lag der Nachmittag noch vor uns. So hatten wir die Wahl, entweder einen Stadtbummel zu machen bei über 30 C oder Leinen los mit Kurs Südspitze Mallorcas auszulaufen als Ausgangsort für die Überfahrt. Eine leichte Brise wehte von der Bucht in die Marina und brachte etwas Abkühlung, denn die Mittagstemperatur lag bei etwa 32 C.
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Die Wetterlage zeigte ein Hochdruckgebiet über Mitteleuropa an mit Sonnenschein und wenig Windstärken. Die Auswirkungen eines flachen Tiefs über der Biskaya waren einige durchziehende Wolkenfelder. Wir entschieden uns auszulaufen. Nach einer Sicherheitseinweisung hieß es Leinen los . Unter Motor liefen wir aus und kurz darauf setzten wir Vollzeug und ließen den Hafen schnell hinter uns. Endlich wieder segeln bei schönstem Wetter.
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Sonnabend, 30.08.: Von Palma nach Cala de Portals Um 1315 legten wir ab und segelten mit sw-lichen Kurs bei 3 bis 4 Windstärken an der Küste entlang zur Südspitze Mallorcas. Es waren ideale Windverhältnisse, um sich mit dem Boot vertraut zu machen. Das Eingewöhnen an die engen Platzverhältnisse und um wieder Seebeine zu bekommen. Wir überprüften die Funktionen des Bootes in Fahrt und führten Segelmanöver durch. Für den langen Schlag nach Ibiza von ca. 60 sm mussten wir gut vorbereitet sein und wollten keine unangenehmen Überraschungen erleben durch technische Störungen oder verdeckte Schäden. Am späten Nachmittag erreichten wir eine Ankerbucht an der südlichen Landspitze Mallorcas, Cala de Portals auf 39 28,4 N 002 31,5 E, und gingen dort vor Anker. Das Küstenhandbuch wies diese Bucht als frei von Untiefen aus. Es lagen auch schon andere Segelboote und Motoryachten vor Anker. Es ist eine kleine Bucht, die steil abfallenden Seiten bilden einen guten Windschutz, das voraus liegende hügelige zum Wasser abfallende, Gelände ist bebaut. Davor eine flache Uferbefestigung, um kleine Boote festzumachen.
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Sonntag, 31.08.: Von Cala de Portals nach Puerto de Santa Eulalia Frühmorgens, nach abgekürztem Frühstück, wurde der Anker aufgeholt und nach Erreichen der freien Küstensee Kurs auf Ibiza Stadt genommen. Es wehte ein Wind aus SO 2-3 Bft, der jedoch über die Mittagszeit einschlief. Nun musste unser Diesel weiter für unser Weiterkommen sorgen und der damit verbundene Lärm des Motors trübte unser Segelvergnügen etwas ein. Es wurde zunehmend diesig, keine Wolke war am Himmel zu sehen. Am späten Nachmittag wurde es klarer, der Wind drehte auf SW, wurde stärker und mit Halbwindkurs bei guter Fahrt kamen wir voran. Inzwischen kam die Insel Ibiza in Sicht. Unsere Position lag in Höhe der Stadt Santa Eulalia. Wir beschlossen, nicht sw-lich in Richtung Ibiza Stadt zu kreuzen, sondern uns in der Marina von Santa Eulalia einen Liegeplatz zu suchen. Der Anblick von Santa Eulalia bei der Einfahrt die große Bucht zeigte eine volle Bebauung der Bucht mit großen Ferienhäusern und Hotelbauten. Die steilen, dicht mit Pinien bewachsenen Hänge, links und rechts der Bucht, sind ebenfalls durch terrassenförmig angelegten Ferienanlagen und Hotels stark gelichtet worden. Eine riesige Armada von Sportbooten lag vor Anker oder war an den Stegen festgemacht. Einige Ausflugsschiffe und viele kleine Boote kreuzten noch im Hafen. Auf der Suche nach einem Liegeplatz in der Marina bekamen wir ein Zeichen von einem Hafenmeister, der uns einen Liegeplatz in der Puerto Deportivo Santa Eulalia zuwies. Kurz vor 1800 Uhr machten wir fest. Da es für einen Stadtbummel noch zu warm war, machten wir es uns in der Plicht bequem. Der abendliche Erkundungsgang durch in die Hafenanlagen und Stadt zeigte uns, dass wir es hier mit einer touristischen Hochburg zu tun hatten.
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Montag, 01.09.: Von Puerto de Santa Eulalia nach San Antonio Abad An diesem morgen ließen wir uns Zeit zu einem ausgiebigen Frühstück. Das war auch gut so, hätten wir vorher die Höhe der Liegegebühr gewusst, wäre uns sicherlich der Appetit vergangen. Für die Liegegebühr mussten wir satte 98 Euro berappen. Das riss ein großes Loch in der Bordkasse und die Versorgung mit Strom und Wasser war zwar, wie üblich, in den Liegegebühren mit enthalten, jedoch viel zu hoch angesetzt. Das war die reine Abzocke, die man sich hier wohl erlauben konnte. Wir verließen die Marina mit einem faden Beigeschmack. Mit sw-lichem Kurs und Raumwind bei 3 Bft segelten wir an der Küste entlang, vorbei an Ibiza Stadt, auf die Torre de ses Portes zu. Es ist eine Durchfahrt, die zwischen der Südspitze Ibizas und der weiter südlich gelegenen Insel Espalmador gebildet wird. Weiter südlich liegt die Isla de la Formentera. Auf einen Abstecher zu eine der Ankerbuchten von Formentera verzichteten wir, da der Wind nun einschlief und wir heute Abend noch in San Antonio Abad festmachen wollten. Wir nahmen nun unter Motor nw-lichen Kurs auf die Durchfahrt zwischen dem Kap Jueu und kleine Insel Ite. Vedranell. Eine Segelyacht kreuzte unseren Kurs, später nur einige Motorboote. Wir passierten die größere Insel Ite.Vedra an Bb, dessen Konturen einem Fabelwesen glich, dass die sw-liche Ecke der Insel bewachte. Dicht vorbei an steilen Kalksteinfelsen, die vor urlanger Zeit durch tektonische Verschiebungen aus dem Meer hochgedrückt worden waren. Inzwischen hatte sich die Wolkenbedeckung aufgelöst und wir suchten Schutz unter der sengenden Sonne. Bei herrlicher leichter Sommerbrise segelten wir an der Westküste hoch auf die Insel Conejera zu. Wir passierten nackte Felsabstürze aus Kalkstein des Talaiassa-Gebirges mit dem 475 m hohen St.Talaiassa. Weiter entlang der Westküste, dort wo die Berghänge sanft abfallen und zum Wasser hin steile Abbruchkanten bilden, ausgewaschen durch Wind und Wetter, leuchteten weiße großformatige Villen und Bungalows in der Nachmittagssonne.
Gegen Abend rundeten wir Insel Conejera, um dann in die Bucht von San Antonio Abad einzudrehen. Es war eine große Bucht, die komplett zugebaut war und im Hintergrund die ansteigenden mit Pinien bewachsenen Hügel. Je näher wir dem Hafen kamen, wie schon in Santa Eulalia, empfing uns ein Gewusel aus Fischerbooten, mit Personenfähren, Segelboote und Megayachten. Auch hier sahen wir sehr dichte Bebauung der ganzen Bucht mit Ferienhochhäusern und Hotels fast bis an die Wasserlinie gebaut. Auch einige der grün bewaldeten Pinienhänge zeigten doch schon viele cremefarbene Flecken durch mehrstöckige Bebauung. Ob wir hier wohl noch einen Anlegeplatz bekommen würden ? Über Funk meldeten wir uns und der Hafenmeister hatte für uns noch einen Liegeplatz im Club Nautic Sant Antoni. Auch in dieser Stadt konnte man unschwer erkennen, wo sie ihre wirtschaftlichen Schwerpunkte gesetzt haben.
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Dienstag, 02.09.: Von San Antonio Abad nach Cala Portinatx Am späten Vormittag verließen wir die Bucht unter Segel mit n-lichem Kurs. Unser heutiges Ziel war eine kleine Bucht an der n-lichen Ecke Ibizas, die uns am nächsten Tag als Ausgangsort für die Überfahrt nach Mallorca dienen sollte. Wieder wurden wir von der Sonne verwöhnt, wenige kleine Wolken waren zu sehen, der leichte Wind, der uns bisher mit langsamer Fahrt vorwärts gebracht hatte, schlief nun ein. Für die restlichen Seemeilen bis in die Bucht von Portinatx mussten wir doch noch unter Motor fahren. Am Nachmittag gingen wir in der Bucht vor Anker. Es lagen noch einige Segler und Boote vor Anker. Es war eine idyllisch gelegene kleine Bucht mit dichtem Pinienbewuchs. Auch in dieser kleinen Bucht, waren einige Ferienhäuser und Hotels gebaut worden, jedoch nur einige Stockwerke hoch. Verschiedene angelegten Wohnanlagen, waren passend und aufgelockert in die hügelige Landschaft, die dicht mit Pinien bewachsen war, eingebettet. Nach einem ausgiebigen erfrischenden Bad, machten wir das Beiboot klar und gingen auf die Suche nach einem Restaurant, wo wir uns später am Abend noch zu einem Nachtessen niederlassen wollten.
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Mittwoch, 03.09.: Von Cala Portinatx nach Port Andraitx Morgens um 0715 Uhr hieß es "Anker auf", unter Motor ging es hinaus in die freie See, das Leuchtfeuer Pt. Moscarte war noch eine Zeit lang zu sehen. Dort erwartete uns eine Brise aus SO mit etwa 2-3 Bft, für uns ein feiner Halbwindkurs. Günstiger konnte der Wind für uns bei Querung des Canal de Mallorca nicht wehen. Als Canal de Mallorca wird auf der Seekarte die ca. 55 sm breite freie See zwischen Mallorca und Ibiza bezeichnet. Weit und breit kam kein anderer Segler in Sicht, der ebenfalls nach Mallorca unterwegs war. Wir kamen sehr gut voran, der Wind aus SO verstärkte sich auf offener See auf etwas über 4 Bft. Nach einigen Stunden Fahrt beobachteten wir eine Verfolgungsjagd in der Luft. Ein größerer dunkler Raubvogel mit spitzen Flügeln schoss plötzlich vor uns steil von oben in Zickzack-Kurs in Richtung auf die Wasserfläche zu. Einer von uns rief: er jagt hinter einem kleinen hellen Vogel her. Einige Male zickzackte der Raubvogel um uns herum und dann flog er davon. Hatte er den kleinen Vogel erwischt ? Wir waren von der Jagd noch ganz gefangen. Einer sagte plötzlich, da sitzt er ja ! Er saß auf der backbord seitigen Fußreling am Ende der Plicht und bewegte auf der Fußreling. Wir betrachteten den kleinen Flieger und waren der Ansicht, eine kleinen Kanarievogel vor uns zu haben. Einige saßen gerade einmal in 1m Entfernung und obwohl sich einige vorsichtig bewegten, um es zu sehen, blieb es sitzen. Ich bewegte mich ganz langsam von meinem Sitz und stieg nach unten, um meine Kamera zu holen. Der kleine Kanarienvogel schien sich bei uns sicher zu fühlen, sie hatte ihren Landeplatz nicht verlassen, so konnte ich in 1m Abstand einige Nahaufnahmen machen. Wir fragten uns, woher der kleine Kanarienvogel gekommen sein konnte, wir waren mitten im Canal de Mallorca, also ca. 30 sm jeweils vom Land entfernt. Vielleicht können auch Kanarienvögel solche Strecken zurücklegen oder soweit als blinder Passagier auf einer Fähre mitgereist.
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Der Wind kam immer noch stetig mit über 4 Bft aus SO bei 0,5m Welle, also optimal für eine flotte Fahrt unter Segel. Wir lagen daher sehr gut in der Zeit, so beschlossen wir direkten Kurs auf die Bucht von Port Andraitx nehmen. So rauschte unser Boot mit 7 bis 8 kn durchs Wasser. Mit kleinen Kurskorrekturen und mit Nachtrimmen der Segel, aber ohne einen Kreuzschlag zu machen, erreichten wir am Nachmittag bei unverändertem Wetter die Bucht von Port Andraitx und machten um 1515 Uhr im Club de Vela fest. Es war eine bemerkenswerte Überfahrt, denn wir hatten in 8 Std. die Überfahrt geschafft, bei Wind ausschließlich von Steuerbord, d.h. über Backbordbug gefahren ohne ein Segelmanöver durchzuführen. Die Bucht von Port Andraitx war ebenfalls ausgefüllt mit Ferienhäuser und Hotels, die jedoch nicht so monoton in die Höhe gebaut sondern mehr individuell gestaltet waren. Hier sind jedoch schon größere Lücken in das mit dichten Pinienwälder umgebende und ansteigende Hügelgelände von Port Andraitx entstanden, um Bauland freizumachen, nachdem unten das Bauland wohl knapp geworden ist. Jetzt baut man hier sogar auf Felsplateaus, wie auf den Felsen, auf dem das Leuchtfeuer Cabo de la Mola steht, dessen Rohbau einer Wohnanlage o.ä. fast abgeschlossen ist. Den schlanken, mit schwarz-weißen Ringen gekennzeichneten Turm des Leuchtfeuers konnten wir anfangs von SW kommend gegen die dahinterstehenden neuen Gebäude wegen des fehlenden Kontrastes nicht erkennen. Der Hafen ist auch hier vollgestopft mit Booten aller Art und Segelyachten mit dem Unterschied zu den anderen besuchten Häfen, hier haben noch mehr und übergroße Megayachten und Segelyachten festgemacht, nebeneinander liegend wie auf einer Ausstellung. Auf unserem Gang in die Stadt, in Nähe unseres Liegeplatzes, kamen wir an ein Vorkriegs-Coupe, ganz in Weiß, vorbei, dass auf der Pier stand, direkt gegenüber dem Heck einer Megayacht. Wir staunten nicht schlecht, solch ein Parkplatz wird erlaubt. Am nächsten Vormittag beobachteten wir, wie ein Mann auf der Yacht die hydraulisch betriebene Stelling der Megayacht auf die Pier setzte, von der Yacht herüberkam, die Stelling wieder hochfuhr, sich in sein Coupe setzte und davonfuhr. Es war beeindruckend.
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Donnerstag, 04.09.: Von Port Andraitx nach Cala Paguera Nach der gelungenen Fahrt nach Mallorca retour, genehmigten wir uns ein ausgedehntes Frühstück. Die Sonne strahlte auch heute vom fast wolkenlosen Himmel. Schattige Plätze in der Plicht unter dem Bimini waren begehrt.. Der abschließende Besuch beim Hafenkapitän zum Entrichten der Liegegebühren lief diesmal erfreulicher ab, wir mußten nur 58 Euro auf die Theke legen, jedoch immer noch viel Geld. Der letzte Teil des Zeitplans ließ uns noch einige Möglichkeiten offen zu wählen, entweder einen Schlag nach El Arenal hinüber zu segeln oder die Cala Paguera anzusteuern und dort ein Plätzchen in Strandnähe ausfindig zu machen. Mit unserem Beiboot könnten wir dann die kurze Distanz zum Strand übersetzen. Wenn der Ankerplatz dann auch noch für eine Übernachtung geeignet ist, wäre das eine gute Wahl. Die Rückgabe des Bootes am morgigen Freitagnachmittag ließ uns dafür noch einige Zeit und bis nach Palma waren es nur noch 17 sm. Um die Mittagszeit legten wir ab und fanden und steuerten in die große Bucht von Paguera ein. Den geeigneten Ankerplatz fanden wir in einer kleinen Bucht, der Cala Fornells. Inzwischen hatte sich eine Wolkendecke vor dem blauen Himmel geschoben, die doch hoffentlich kein Vorbote für eine Wetteränderung sein sollte. Wir machten uns klar für einen Landgang. Unser Beiboot brachte uns zum steinigen Strand. Eine zuvor getroffene Verabredung mit einem Freund, die ein Crew-Mitglied, organisiert hatte, klappte auch bestens. Er erwartete uns schon am Strand. Da er auch ortskündig war, war der Nachmittagskaffee in einem schon gelegenen Restaurant an der Küste schon gesichert. Am Abend machten wir ein Abstecher nach Paguera. Neben dem Verkehrslärm und Touristengedränge in der Stadt, fanden wir auch ruhige und nette Wohnviertel.
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Freitag, 05.09.: Von Cala Fornells nach Palma Am späten Vormittag holten wir den Anker auf, setzten die Segel und nahmen Kurs auf die der Landspitze vorgelagerten kleinen Insel El Toro und später auf Mallorcas südlichste Landspitze Pt. de Cala Figuera. Um die Mittagszeit frischte der Wind noch einmal auf, und das das schöne Segelrevier der Balearen zeigte sich zu unserer letzten Fahrt von seiner schönsten Seite, mit blauen Himmel und frischen Wind in den Segeln. Am frühen Nachmittag erreichten wir den Hafen von Palma. Wir tankten das Boot im Real Club Nautica wieder auf. Anschließend machten wir das Boot in der Marina Alboran fest, wo der Vercharterer First Yachting das Boot wieder in Empfang nahm. Die formelle Rückgabe erfolgte ausschl. als technische Übergabe und verlief sehr angenehm. Wir hatten keinerlei Beanstandungen zu vermelden.
Unser Segeltörn 2008 Balearen, Palma nach Ibiza, Rund Ibiza, Palma war somit beendet. Die gefahrene Wegstrecke in der Woche waren 186 sm. Am gleichen Abend um 2230 Uhr brachte uns der Flieger wieder nach Hannover.
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Fazit: Mit diesem Segeltörn wollten wir das Segelrevier der Balearen kennenlernen. Da uns nur eine Woche zur Verfügung stand und auch die Wetterverhältnisse mit einbezogen werden mussten, wollten wir uns erst vor Ort entscheiden. Rund Mallorca zu segeln wurde uns abgeraten, so haben wir uns entschieden, den langen Schlag von Palma nach Ibiza zu segeln und mit Rund Ibiza die Küsten kennenzulernen und von Cala Portinatx, eine Bucht im Norden Ibizas, wieder zurück nach Mallorca. Es war auch eine gute Wahl. Die Wetterverhältnisse waren hochsommerlich mit mäßigen Winden. Ein stabiles Hoch über dem westlichen Mittelmeer brachte uns in der ersten Hälfte Woche ruhiges Sommerwetter mit schwache Winde, stellenweise auch Flaute, mit Lufttemperaturen zwischen 27 und 32 C. In den letzten 3 Tagen frischte der Wind dann mehr auf, hervorgerufen durch einen Tiefausläufer über Spanien, und der sorgte für den erhofften guten Segelwind bis zu 4 Bft. Für einen Abstecher nach Formentera blieb uns leider keine Zeit, da wir für den langen Schlag nach Mallorca zurück, falls es zu Verzögerungen durch Wetteränderung kommen sollte, eine Reserve einrechnen mussten. Die Liegegebühren in den Marinas waren erschreckend und unverschämt hoch. Die Marina Santa Eulalia verlangte 98 Euro, die Marina in Port Andraitx, Club de Vela, nur 58 Euro, welch eine Spanne. Eine Besonderheit hatten beide Hafenstädte Ibizas zu bieten, ebenfalls Mallorca, nämlich das dort eine pure Lebensfreude der Menschen dort ausgedrückt wurde, die sich in Form von überlautem Musiklärm aus Discos und anderen Orten in der Stadt äußerte. Der Musiklärm setzte am späten Abend ein und beschallte die ganze Bucht und endete spät in der Nacht. Das Wetter meinte es weiterhin gut mit uns, so blieb uns noch Zeit an dem südlichen Küstenbereich Mallorcas entlang zu segeln. Auffallend ist die starke Bebauung an den Küsten Ibizas, deren Berghänge mit dichten Pinienwälder bewachsen sind, was auch auf Mallorca zutrifft, vor allem an den steil felsigen abfallenden Hängen der Bucht von Andraitx, wo noch weitere Flecken durch mehrstöckige Bebauung. Ob wir hier wohl noch einen Anlegeplatz bekommen würden ? Über Funk meldeten wir uns und der Hafenmeister hatte für uns noch einen Liegeplatz im Club Nautic Sant Antoni. intensive Bautätigkeit andauert. Es war eine schöne Segelwoche entlang an landschaftlich reizvollen Küsten bei besten Wetterbedingungen.
Mast und Schotbruch
Hermann Goss
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