Reisebericht Kroatien - 2007
Törn Kroatien - 2007

24. bis 31.August 2007
Mitteldalmatien und Kornaten-Archipel |
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Ausgangspunkt unseres Segeltörns war Biograd, Marina Kornati "Zapad", (43 56,2' N 015 26,7' E), ca. 15 sm SO-lich von Zadar gelegen. Biograd liegt in einer natürlichen Bucht an der Küste, ihr gegenüber, durch den Pasmanski Kanal getrennt, ist das südliche Ende der langgestreckten Insel Pasman. In der Nähe befinden sich zwei Nationalparks: die Krka-Wasserfälle und das Kornaten-Archipel. |
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Unser Charterboot, eine Segelyacht, war eine ziemlich neue Bavaria 39 cruiser. |
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Unsere Anreise, am Freitag 24.08.07, erfolgte mit dem Flieger direkt von Hamburg nach Split. |
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Sonnabend, 25.08.: Von Biograd nach Sibenik |
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Wir setzten unsere Fahrt fort, passierten die Insel Murter, fuhren durch den Zmajanski Kanal zwischen den Inseln Tijat und Zmajan. Dann änderten wir unseren Kurs nach ONO zwischen den Inseln Prvic und Zlarin, querten den Sibenski Kanal und fuhren mit leichtem raumen Wind aus SW Segel in den Kanal Sv Ante. Der Kanal hat eine Länge von ca. 1,4 sm, eine Breite in der Einfahrt von 220 m und geringste Breite von 140 m, eine Wassertiefe über 10 m. Der Kanal hat einen fjordähnlichen Charakter mit teils steil aufragenden spärlich bewachsenen Kalkfelswänden und verbindet die Küstensee mit der Mündung des Flusses Krka. Die Fahrt durch den Kanal konnten wir unter Segel bei leichtem achterlichem Wind und bestem Wetter genießen. Trotz entgegenkommender Boote konnten wir gut im Fahrwasser unter Segel navigieren, von Strom war nichts zu spüren. |
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Vom Boot aus hatten wir einen schönen Blick auf die terrassenförmig an den steilen Hang, angelegte Altstadt von Sibenik, das die älteste slawische Gründung an der Adria ist. Über der Stadt eine alte Festungsanlage von hohen grauen Mauern umgeben. |
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Ein gemütlicher Bummel durch die Altstadt, durch enge Gassen, auf blank polierten breiten Pflastersteinen zeugte von venezianischen Einflüssen. Unser Weg führte uns an einigen großartigen Baudenkmäler vorbei, an eine alles überragende dreischiffige Kathedrale, erbaut aus Kalkstein und Marmor. Während einer Besichtigung erklang Orgelmusik, ein gewaltiger und beeindruckender Klang. Auf der gegenüberliegenden Seite der Kathedrale wird der Domplatz durch eine zweigeschossige Stadtloggia mit Fürstenpalast abgeschlossen, der Domplatz mit spiegelglatten Steinplatten ausgelegt. |
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Sonntag, 26.08.: Von Sibenik nach Skradin am Krka Nationalpark |
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Zwei Stunden später, um die Mittagszeit, hatten wir in der Marina Skradin festgemacht. Skradin ist ein kleines Städtchen, idyllisch gelegen am Ufer der Krka, umgeben von Wald. Hier spürten wir die hochsommerlichen Temperaturen, schätzungsweise über 30 C, das war Grund genug, ein schattiges Plätzchen aufzusuchen und unseren Durst zu löschen. |
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Wir hatten gerade unsere Getränke bekommen, da stimmten sie ihre Instrumente und kurz danach erklang ein Volkslied mit Instrumentenbegleitung. Weitere Volkslieder folgten. Es waren schwermütige und auch fröhliche Lieder dabei. Eigentlich wollten wir schon längst mit dem Ausflugsboot zu den Wasserfällen der Krka sein, aber bei dieser musikalischen Stimmung, bedingt durch Hochsommerwetter, kühle Getränke und bestem Männergesang aus vollen Kehlen, da konnten wir uns nicht aufraffen zu gehen. Der Mandolinenspieler steigerte sich noch weiter mit seinen Solo-Einsätzen mittlerweile sehr furios, nachdem er unser Interesse bemerkt hatte. |
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So verschoben wir weiter den Abfahrtstermin, denn stündlich legten ja die Ausflugsboote ab. |
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Ein steiler Weg führte zu einem kreisförmigen Wanderweg, der als stabiler und breiter Holzsteg über die gesamte Breite des Wasserfalls führte. Hierdurch konnten wir die Bildung der Wasserfälle durch seenähnliche Bassins mit stufenweise Abläufen zur Bildung größerer Wasserfälle, mit der zugehörigen Flora und Fauna gefahrlos von oben betrachten. Die Wasserfälle an der unteren Krka, der von uns besuchten "Skradinski buk" besteht aus siebzehn aus Kalkstein geformten Wasserstufen und mit einer Gesamthöhe von 45 m und ist 500 m breit. Der Fluss Krka fällt insgesamt von Knin bis nach Skradin über 7 Stufen herunter und ist mit einem Gesamtgefälle von 242 m eines der bedeutendsten Natur und Karstphänomen Kroatiens. Es war sehr beeindruckend. |
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Montag, 27.08.: Von Skradin nach der Insel Kaprije |
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Wir entschlossen uns, den Kurs nicht weiter zu halten, sondern auf Gegenkurs zu gehen und die nördlich gelegene Insel Kaprije anzulaufen. Bei Pos. 43 36,7' N 015 44,4' E gingen wir auf Gegenkurs. Wir rundeten die Südspitze der Insel Zirje und segelten mit nordwestlichem Kurs an der östlichen Seite der Insel Zirje entlang. Wieder wurden wir durch einen akustisches Signal unserer Funke (Distress) aufgeschreckt. Es erfolgte wieder kein Anruf auf K16 zur Klärung durch die Küstenfunkstation Split. Irgendwie hatten wir den Eindruck, dass die Krängung des Bootes dabei eine Rolle spielte. Eine dringende Kontaktaufnahme mit dem Vercharterer war jetzt notwendig geworden. |
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In Höhe der östlichen Landspitze RT Muna der Insel Zirje gingen wir auf O-Kurs und liefen am späten Abend um die südliche Landspitze der Insel Kaprije in eine kleine Bucht ein. Neben einigen kleinen Hütten am Hang fiel unser Blick auf ein längeres Gebäude, das den Eindruck eines komfortablen Restaurants machte, gebaut aus hellem Gestein mit Rundbogenfenster. |
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Der kleine Anleger war belegt, also war Ankern angesagt. Ein Mann winkte uns jedoch und zeigte auf einen Klotz am Gebäude. Es war kleiner schwimmender, viereckiger Ponton, an dem wir mit dem Heck mittels zwei Mooringleinen festmachen konnten (auf 43 40,8' N 015 43,1' E). Ein rundes Schild mit der Bezeichnung "G-8" prangte über dem Gebäude. Über ein wackeliges Brett und einigen Felsblöcken betraten wir den Kai des Restaurants "G-8". Das Gebäude lag einige Meter höher als der Kai, war von geringer Tiefe und verlief parallel zum Hang. Das Gebäude war aus gehauenen Felsbrocken solide gemauert und die großen Rundbogenöffnungen waren ohne Fensterrahmen. Es bestand aus drei nebeneinander liegenden runden Räumen für 6-8 Personen, eine Türöffnung, ausgestattet mit einem sechseckigen Tisch, sowie elektrische Beleuchtung. |
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Dienstag, 28.08.: Von Insel Kaprije nach der Insel Zut |
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Als die Inseln kahl geholzt waren, taten Wind und Regen das ihrige, um die Oberflächen der Inseln verkarsten zu lassen. Das erklärt, warum die Kornaten auch heute noch nur mit niedrigen Büschen bewachsene Kalkgesteinhaufen sind. Im Jahre 1980 wurde das Gebiet wegen seiner einzigartigen Unterwasserwelt zum maritimen Nationalpark ernannt. |
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Mittwoch, 29.08.: Von der Insel Zut nach Zadar |
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Zadar ist Kultur und Wirtschaftszentrum Norddalmatiens und blickt auf eine 3000 Jahre alte Geschichte zurück. Der Name der Stadt stammt aus venezianischer Zeit. Der historische Kern der Hafenstadt liegt auf einer Landzunge. |
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Heute haben wir unseren letzten Segeltag mit Bootsrückgabe in Biograd am Nachmittag. Die Rückreise ist morgen Nachmittag mit dem Flieger ab Split. Während in der Nordadria ein Tief Unwetter verbreitete, lag noch ein schöner Segeltag vor uns. Am Vormittag warfen wir die Leinen los und bei Windstärke 3-4 Bft aus SO-Richtung und halbbedecktem Himmel (As) gingen wir wieder auf die Kreuz in den Zadarski Kanal. Wie am Vortage begleiteten uns wieder Schauerböen bei zunehmendem Wind. Wir passierten den Küstenort Sukosan und waren jetzt im Pasmanski Kanal, der sich zwischen der Küste und der Insel Pasman im weiteren Verlauf bis zu 0,5 sm verengt. Hier verstärkte sich der Wind bis zu 5 Bft und plötzliche Böen erschwerten uns die Segelmanöver an der Kreuz. Dazu kamen jetzt einige kleine Inseln im Küstenbereich von Biograd, wobei wir die größere davon, die Insel Babac, an Bb passierten. Da auch Strom aus SO-Richtung setzte, war hier zwischen den Inseln höchste Aufmerksamkeit erforderlich, da sich auch der Wind in Richtung und Stärke änderte. Es war doch noch ein sehr interessanter Abschluß unserer Segelferien geworden. |
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Fazit: |