Reisebericht Kroatien - 2007

Törn Kroatien - 2007

24. bis 31.August 2007

Mitteldalmatien und Kornaten-Archipel
vom 24. bis 31.August 2007

In diesem Jahr hatten wir uns für das Küstengebiet Mitteldalmatiens entschieden, das eine interessante Segelwoche versprach. Ein breiter Gürtel von vielen kleinen und großen Inseln erstreckt sich vor der Küste von Zadar bis Sibenik und bietet mit der abwechslungsreichen Küstenlinie einen interessanten Törn. Jahre zuvor hatten wir die kroatische Adriaküste bereits durch zwei Segeltörns kennen gelernt.
Zwei naturgegebene Schwerpunkte sollte unsere Segelwoche bestimmen. Den Besuch des Nationalparks "Krka", die Wasserfälle des Flusses Krka, im Landesinneren östlich von Skradin gelegen und das im Küstenmeer gelegene Kornaten-Archipel.
Über 1.000 Inseln verteilen sich an der 350 Seemeilen langen Küstenlinie und bilden ein schärenartiges Revier. Malerische Dörfer inmitten der Inselwelt, kulturhistorische Baudenkmäler, historische Altstädte mit gemütlichen kleinen Restaurants und viele ruhige Ankerbuchten sollten uns einen abwechselungsreichen Törn garantieren. Eine wechselhafte, historische Einflußnahme durch Römer, Venezianer, Türken und Österreicher hinterließen Spuren, die sich in den historischen Altstädten und Baudenkmäler widerspiegeln.

Ausgangspunkt unseres Segeltörns war Biograd, Marina Kornati "Zapad", (43 56,2' N 015 26,7' E), ca. 15 sm SO-lich von Zadar gelegen. Biograd liegt in einer natürlichen Bucht an der Küste, ihr gegenüber, durch den Pasmanski Kanal getrennt, ist das südliche Ende der langgestreckten Insel Pasman. In der Nähe befinden sich zwei Nationalparks: die Krka-Wasserfälle und das Kornaten-Archipel.

Unser Charterboot, eine Segelyacht, war eine ziemlich neue Bavaria 39 cruiser.
Die 6-Manncrew setzte sich zusammen aus Hermann Goss (Skipper), Alfred Lech (Co-Skipper), Michael Böhme, Hinrich Dieckmann, Fred Grabowski und Ralf Düvelshaupt.

Unsere Anreise, am Freitag 24.08.07, erfolgte mit dem Flieger direkt von Hamburg nach Split.
Ein Kleinbus holte uns nachmittags vom Flughafen Split ab und nach einer Fahrzeit von ca. 1,5 Std.(ca.100 km) waren wir in der Marina "West".
Die Übernahme des Bootes mit dem Namen "POSTUP" konnte durch einige technische Mängel bis zum Abend nicht abgeschlossen werden.

Sonnabend, 25.08.: Von Biograd nach Sibenik
Nachdem einige sicherheitstechnische Punkte am Boot zu unserer Zufriedenheit erledigt waren, konnten wir endlich gegen Mittag in Biograd ablegen.
Auf unserem Tagesplan steht die Anfahrt zum Nationalpark "Krka" zu den Wasserfällen des Flusses Krka. Dazu müssen wir das Küstenrevier verlassen und durch den Kanal Sv Ante den Fluß Krka flussaufwärts navigieren.
Der Nationalpark liegt 15 km nordöstlich der Stadt Sibenik im Landesinneren bei der Stadt Skradin. Die Einfahrt vom Küstenmeer nach Sibenik findet man auf 43 43,3' N 015 51,4' E, die Ansteuerung zwischen den beiden kleinen in SO-lich verlaufenen Inseln Prvic und Zlarin.
Bei schwacher Brise und wolkenlosem Himmel setzten wir volles Tuch und mit südöstlichem Kurs fuhren wir entlang der Küste durch den Vragadski Kanal.
Wir waren auf unserem Raumwind-Kurs gerade eine Stunde lang in Ferienstimmung, da schreckten wir zusammen. Das Funkgerät hatte ein akustisches Signal, einen Notalarm (Distress) ausgelöst. Nach Übertragung der Koordinaten von dem Display der Funke ins Logbuch und Übertragung in die Seekarte stellten wir schnell fest, das wir auf der Position lagen, denn im näheren Umkreis war kein anderes Boot zu sehen. Wir mussten also den Notalarm ausgelöst haben. Aber zu dem Zeitpunkt des Notalarms war die Crew komplett im Cockpit. Es konnte also nur eine Fehlfunktion zwischen der Funke, GPS und DSC Controller sein. War womöglich durch die Aussendung in der Küstenfunkstelle Split ein Alarm ausgelöst worden und schickte man uns ein Küstenwachboot zu Hilfe? In der nächsten Stunde tat sich nichts, weder ein Anfrage über den Anrufkanal der Küstenstation Split, noch tauchte ein Küstenwachboot auf. Was war der Auslöser? War es ein Wackelkontakt in der Verdrahtung durch die Bootsbewegung? War ein Defekt im DSC Controller aufgetreten ? Mit Bordmitteln konnten wir den Fehler auch nicht finden, da wir keinen Fachmann an Bord hatten. Mit einem Anruf an den Vercharterer wollte ich noch etwas warten um nicht die Pferde scheu zu machen. Wir mussten aber damit rechnen, dass auch noch ein zweiter Notalarm ausgelöst werden könnte. Wir beschlossen abzuwarten und beim nächsten akustischen Alarm die näheren Begleitumstände dazu zu erfassen.

Wir setzten unsere Fahrt fort, passierten die Insel Murter, fuhren durch den Zmajanski Kanal zwischen den Inseln Tijat und Zmajan. Dann änderten wir unseren Kurs nach ONO zwischen den Inseln Prvic und Zlarin, querten den Sibenski Kanal und fuhren mit leichtem raumen Wind aus SW Segel in den Kanal Sv Ante. Der Kanal hat eine Länge von ca. 1,4 sm, eine Breite in der Einfahrt von 220 m und geringste Breite von 140 m, eine Wassertiefe über 10 m. Der Kanal hat einen fjordähnlichen Charakter mit teils steil aufragenden spärlich bewachsenen Kalkfelswänden und verbindet die Küstensee mit der Mündung des Flusses Krka. Die Fahrt durch den Kanal konnten wir unter Segel bei leichtem achterlichem Wind und bestem Wetter genießen. Trotz entgegenkommender Boote konnten wir gut im Fahrwasser unter Segel navigieren, von Strom war nichts zu spüren.
Keine Bora war im Anmarsch, die sonst stark von Osten in den Kanal einfällt.
Das Ende des Kanals wurde durch links und rechts steil hoch aufragende, fast senkrechte, mit Buschwerk bewachsene Felsen gebildet, Leuchtfeuer zu beiden Seiten bildeten ein Tor, dass den Blick auf eine quer verlaufenen fjordartigen Bucht freigab. Auf der gegenüber liegenden Seite lag Sibenik, eine Hafenstadt an der Krka-Mündung.

Vom Boot aus hatten wir einen schönen Blick auf die terrassenförmig an den steilen Hang, angelegte Altstadt von Sibenik, das die älteste slawische Gründung an der Adria ist. Über der Stadt eine alte Festungsanlage von hohen grauen Mauern umgeben.
Am späten Nachmittag machten wir im Stadthafen von Sibenik fest.

Ein gemütlicher Bummel durch die Altstadt, durch enge Gassen, auf blank polierten breiten Pflastersteinen zeugte von venezianischen Einflüssen. Unser Weg führte uns an einigen großartigen Baudenkmäler vorbei, an eine alles überragende dreischiffige Kathedrale, erbaut aus Kalkstein und Marmor. Während einer Besichtigung erklang Orgelmusik, ein gewaltiger und beeindruckender Klang. Auf der gegenüberliegenden Seite der Kathedrale wird der Domplatz durch eine zweigeschossige Stadtloggia mit Fürstenpalast abgeschlossen, der Domplatz mit spiegelglatten Steinplatten ausgelegt.

Sonntag, 26.08.: Von Sibenik nach Skradin am Krka Nationalpark
Am späten Vormittag legten wir bei leichter Sommerbrise und wolkenlosem Himmel in Sibenik ab. Unser heutiges Ziel war Skradin, 4,5 sm NNE-lich von Sibenik, am Eingang zum Nationalpark "Krka". Der Nationalpark "Krka" umfasst eine Fläche von 109 qm entlang des Verlaufes des Krka-Flusses: 2 km flussabwärts von der Stadt Knin bis Skradin und den Unterlauf des Cikola-Flusses.
Wir fuhren flussaufwärts mit nordwestlichen Kurs auf dem von SO nach NW verlaufenen sehr breiten Flusslauf, dem Mündungsgebiet des Flusses Krka. Für eine Fahrt unter Segel spielte der Wind nicht mit, er schlief hier im Küstenvorland nach kurzer Zeit ein, so musste der Motor uns flussaufwärts zum Ziel bringen. Wir unterquerten zunächst die hoch gelegenen Brücke der Bundesstraße 8 und folgten kurze Zeit später den in NO-licher Richtung zickzack verlaufenen fjordartigen Lauf des Flusses Krka. Schroffe, kahle und helle Kalkfelswände, mit stellenweise sanft abfallenden Hügeln mit spärlichem Bewuchs, sorgten immer wieder für neue schöne Blickwinkel.

Zwei Stunden später, um die Mittagszeit, hatten wir in der Marina Skradin festgemacht. Skradin ist ein kleines Städtchen, idyllisch gelegen am Ufer der Krka, umgeben von Wald. Hier spürten wir die hochsommerlichen Temperaturen, schätzungsweise über 30 C, das war Grund genug, ein schattiges Plätzchen aufzusuchen und unseren Durst zu löschen.
An einem langen Tisch, nahe bei uns, saßen eine Gruppe von 8 Männer, mittleres Alters, in weißen Hemden und schwarzen Hosen, einige hatten Musikinstrumente dabei, Gitarren und ein kleineres Instrument, ähnlich einer Mandoline. Sie schienen in lustiger Stimmung zu sein.

Wir hatten gerade unsere Getränke bekommen, da stimmten sie ihre Instrumente und kurz danach erklang ein Volkslied mit Instrumentenbegleitung. Weitere Volkslieder folgten. Es waren schwermütige und auch fröhliche Lieder dabei. Eigentlich wollten wir schon längst mit dem Ausflugsboot zu den Wasserfällen der Krka sein, aber bei dieser musikalischen Stimmung, bedingt durch Hochsommerwetter, kühle Getränke und bestem Männergesang aus vollen Kehlen, da konnten wir uns nicht aufraffen zu gehen. Der Mandolinenspieler steigerte sich noch weiter mit seinen Solo-Einsätzen mittlerweile sehr furios, nachdem er unser Interesse bemerkt hatte.

So verschoben wir weiter den Abfahrtstermin, denn stündlich legten ja die Ausflugsboote ab.
Die voller Freude musizierende Männergruppe steigerte sich noch, nachdem sie merkten, dass wir Deutsche waren und Interesse an ihrer Musik zeigten. Abschließend stimmten sie noch einige deutsche Volkslieder an, was uns sehr erfreute. Wir waren restlos begeistert.
Wir gingen an Bord des Ausflugsbootes und fuhren flussaufwärts bis zu einem Anleger, wo wir ausstiegen und uns auf Weg zu den Wasserfällen machten. Wir querten einen großen Platz mit Verkaufsbuden und eine Menge Leute, die in einem abgesperrten Teil des großen Wasserfalls (Skradinski buk) badeten.

Ein steiler Weg führte zu einem kreisförmigen Wanderweg, der als stabiler und breiter Holzsteg über die gesamte Breite des Wasserfalls führte. Hierdurch konnten wir die Bildung der Wasserfälle durch seenähnliche Bassins mit stufenweise Abläufen zur Bildung größerer Wasserfälle, mit der zugehörigen Flora und Fauna gefahrlos von oben betrachten. Die Wasserfälle an der unteren Krka, der von uns besuchten "Skradinski buk" besteht aus siebzehn aus Kalkstein geformten Wasserstufen und mit einer Gesamthöhe von 45 m und ist 500 m breit. Der Fluss Krka fällt insgesamt von Knin bis nach Skradin über 7 Stufen herunter und ist mit einem Gesamtgefälle von 242 m eines der bedeutendsten Natur und Karstphänomen Kroatiens. Es war sehr beeindruckend.
Am Abend fuhren wir mit dem letzten Ausflugsboot wieder nach Skradin.

Montag, 27.08.: Von Skradin nach der Insel Kaprije
Am späten Vormittag legten wir in Skradin ab. Unter Motor fuhren wir die Krka flussabwärts, passierten Sibenik, steuerten wieder durch das Felsentor in den Kanal Sv Ante ein und bald erreichten wir unter Segel die Küste. Mit Kurs 230 passierten wir nördlich die Insel Zlarin, fielen nach Süden ab, querten den Zlarinski Kanal, passierten östlich das Leuchtfeuer Pl.Sestre. Mit neuem Kurs 220 segelten wir bei mäßigen Winden bis zur südöstlichen Spitze der Insel Zirje. Inzwischen war es Nachmittags geworden und nach unserer Abschätzung würden wir bei diesen mäßigen südwestlichen Winden (3 Bft), der langsam einschlief, unser Ziel die Insel Piskera, die südwestlich der Insel Kornat vorgelagert ist, auf 43 45,6' N 015 21,2' E, zu spät unter Segel erreichen. Vor dieser einzigartigen Kulisse mit Blick auf die vielen Inseln und Buchten wollten wir die Ruhe der Natur, ohne den Motorenlärm in den Ohren, genießen.

Wir entschlossen uns, den Kurs nicht weiter zu halten, sondern auf Gegenkurs zu gehen und die nördlich gelegene Insel Kaprije anzulaufen. Bei Pos. 43 36,7' N 015 44,4' E gingen wir auf Gegenkurs. Wir rundeten die Südspitze der Insel Zirje und segelten mit nordwestlichem Kurs an der östlichen Seite der Insel Zirje entlang. Wieder wurden wir durch einen akustisches Signal unserer Funke (Distress) aufgeschreckt. Es erfolgte wieder kein Anruf auf K16 zur Klärung durch die Küstenfunkstation Split. Irgendwie hatten wir den Eindruck, dass die Krängung des Bootes dabei eine Rolle spielte. Eine dringende Kontaktaufnahme mit dem Vercharterer war jetzt notwendig geworden.

In Höhe der östlichen Landspitze RT Muna der Insel Zirje gingen wir auf O-Kurs und liefen am späten Abend um die südliche Landspitze der Insel Kaprije in eine kleine Bucht ein. Neben einigen kleinen Hütten am Hang fiel unser Blick auf ein längeres Gebäude, das den Eindruck eines komfortablen Restaurants machte, gebaut aus hellem Gestein mit Rundbogenfenster.

Der kleine Anleger war belegt, also war Ankern angesagt. Ein Mann winkte uns jedoch und zeigte auf einen Klotz am Gebäude. Es war kleiner schwimmender, viereckiger Ponton, an dem wir mit dem Heck mittels zwei Mooringleinen festmachen konnten (auf 43 40,8' N 015 43,1' E). Ein rundes Schild mit der Bezeichnung "G-8" prangte über dem Gebäude. Über ein wackeliges Brett und einigen Felsblöcken betraten wir den Kai des Restaurants "G-8". Das Gebäude lag einige Meter höher als der Kai, war von geringer Tiefe und verlief parallel zum Hang. Das Gebäude war aus gehauenen Felsbrocken solide gemauert und die großen Rundbogenöffnungen waren ohne Fensterrahmen. Es bestand aus drei nebeneinander liegenden runden Räumen für 6-8 Personen, eine Türöffnung, ausgestattet mit einem sechseckigen Tisch, sowie elektrische Beleuchtung.
Durch die Fensteröffnungen hatten wir einen herrlichen Ausblick über die weite Bucht. Dieser Ort war wohl für seine gute Küche bekannt, denn es kamen noch andere Leute und wir mussten noch eine Weile auf unser Essen warten.

Dienstag, 28.08.: Von Insel Kaprije nach der Insel Zut
Für den heutigen Tag hatten wir uns eine Fahrt durch den Nationalpark Kornaten vorgenommen, was soviel wie "Zerstreute Inseln" heißt. Es ist ein Inselarchipel, das aus 147 Inseln und Riffe gebildet wird, das sich von NW nach SO parallel zur Küste verläuft. Die lang gestreckten Inseln Kornat und Dugi Otok bilden den westlichen Teil der kroatischen Adria. Die vielen kleinen Inseln sind nicht bewohnt, einige besitzen aber einen kleinen Hafen. Zu dem über 310 qkm großen Gebiet gehören die Inseln Zut, Levrnaka, Kurba Vela und die größte lang gestreckte Insel Kornat. Es zählt zu den beeindruckendsten Segelrevieren Kroatiens.
Zu Zeiten der Römer waren die Kornaten noch dicht bewaldet. Die Römer benötigten jedoch Holz für den Bau ihrer Flotte und rodeten die Wälder wohl ungezügelt. Etwas später hießen die Holzräuber Venezianer. Sie benötigten das Holz nicht nur für den Schiffbau, sondern auch für die vielen Tausend Pfähle, auf denen die Stadt im Wasser steht.

Als die Inseln kahl geholzt waren, taten Wind und Regen das ihrige, um die Oberflächen der Inseln verkarsten zu lassen. Das erklärt, warum die Kornaten auch heute noch nur mit niedrigen Büschen bewachsene Kalkgesteinhaufen sind. Im Jahre 1980 wurde das Gebiet wegen seiner einzigartigen Unterwasserwelt zum maritimen Nationalpark ernannt.
Unser heutiges Tagesziel sollte die Insel Zut sein, auf 43 53,2' N 015 17,4' E, die östlich der Insel Kornat liegt.
Inzwischen hatte ich das Gespräch mit dem Vercharterer, der mir erklärte, dass es sich eine dem Vercharterer bekannte Fehlfunktion der Funke-DSC Controller handelte. Wie auch immer, wir konnten jetzt doch entspannter weitersegeln, ohne Sorge zu haben von der Küstenfunkstation wegen der Aussendungen zur Kasse gebeten zu werden. Solche Störungen können kostenpflichtig werden.
Jetzt am Vormittag frischte der Wind wieder auf. Wir segelten um die südlichen Landspitze der Insel Kaprije, gingen auf Westkurs und drehten in den Zirjanski Kanal ein. Wir setzten einen Kurs von 300 ab und segelten entlang der Insel Kakan. Mit leichter westlicher Abdrift erreichten wir um die Mittagszeit die Insel Smokvica an der südlichen Spitze der Insel Kornat. Vor uns lag eine ideale Badebucht. Einige Boote lagen dort vor Anker. Unsere Entscheidung, auch dort vor Anker zu gehen, konnte also keine schlechte Wahl sein. Nach - Fallen Anker - freuten wir uns schon auf eine ausgiebige Abkühlung.
Es wurde eine ausgiebige Mittagspause mit ausgiebigem Baden bei glasklarem Wasser, Wassertemp.ca. 25-26 , Lufttemperatur ca. 30 bei leichter Brise. Ein fast wolkenloser blauer Himmel, schon seit Tagen, sorgte für eine Urlaubsstimmung an Bord.
Nach dem Zwischenstopp nahmen wir die Durchfahrt zwischen der Insel Smokvica und der Hauptinsel Kornat und setzten dann einen Kurs von 330 ab. Der Kurs sollte uns an die NO-Seite der Insel Zut bringen. Nach einigen Seemeilen bot sich uns ein imposantes Panorama. Vor uns lagen viele kleine sandfarbene Inseln, geformt wie kleine Kappen, flache langgestreckte Hügelrücken, nur teilweise mit niedrigem Bewuchs und Gestrüpp bedeckt, ragten in verschiedenen Höhen von einigen Metern bis zu 50 m aus dem Wasser. Die größere gebirgige Insel Zut mit Höhenzüge bis zu 170 m Höhe ist teilweise bewaldet. Die Entstehung des Inselarchipels ist auf das Absinken des ehemaligen gebirgigen Festlandes im Bereich der kroatischen Adria, es sind Gipfel eines versunkenen Gebirges. Es wurde eine eindrucksvolle Fahrt durch eine verzauberte stille Seenlandschaft. Wir passierten Rt. Strunac(Kap) und rundeten nördlich die kleine schmale Insel Maslinjak, fuhren in die Bucht von Luca Zut (Hafen Zut) ein und machten am Abend in der Marina Zut fest.
Wir versorgten uns in der Marina mit frischem Wasser und bunkerten Lebensmittel.

Mittwoch, 29.08.: Von der Insel Zut nach Zadar

Am nächsten Morgen verließen wir Marina Zut. Unsere Planung, die Durchfahrt zwischen den Inseln Ugljan und Pasman zu nehmen scheiterte an der Höhe der Straßenbrücke, die beide Inseln verbindet. Wie uns der Hafenmeister der Marina Zut erklärte, hatte die Brücke eine Höhe von ca.16 m. Eine Durchfahrt mit unserem Boot mit einer Masthöhe von ca.19 m war demnach nicht möglich.
Ugljan und Pasman gehören zu den größten Inseln im Archipel von Zadar. Ursprünglich waren beide Inseln durch eine Landenge verbunden, bis man 1883 für die Schifffahrt einen Kanal aushob. Eine Brücke überspannt den Kanal.
Bei vorherrschender Hochdruckwetterlage seit Tagen konnten wir nur mit leichten Winden rechnen, die hier zwischen den Inseln verirrten. Da wir noch gut in der Charterzeit lagen, wählten wir den Weg nach NW, die Insel Ugljan nördlich zu runden, statt den kürzeren Weg die Insel Pasman südlich zu runden. Vielleicht frischte der Wind zum Nachmittag doch noch etwas auf. Im Falle einer Flaute wollten wir uns dann eine Ankerbucht südlich der Insel Ugljan suchen.
Aus der Bucht von Zut setzten wir einen Kurs von 332 ab, um zwischen den Inseln Kurba M. und Borovnik den Srednji Kanal zu erreichen. Zwischen den Inseln waren wir in der Windabdeckung und damit standen die Segel noch orientierungslos und so musste unser Motor die morgendliche Stille stören. Im Srednji Kanal, einem freien Seegebiet zwischen den Inseln Pasman und Dugi Otok briste es dann aus südöstlicher Richtung mit 3 bis 4 Bft um die Mittagszeit auf. Endlich konnten wir Vollzeug setzen und gingen auf Raumwindkurs. Mit Kurs 318 hatten wir eine flotte Fahrt parallel der Insel Ugljan entlang und entschlossen uns, die Insel Ugljan nördlich zu runden. Wir kamen gut voran, erreichten bald die schmale Durchfahrt zwischen der Insel Ugljan und Rivanj. Hier mußten wir bei starker Gegenströmung den Motor mit zu Hilfe nehmen und rundeten bald die Nordspitze von Ugljan. Kaum hatten wir das freie Wasser im Zadarski Kanal erreicht, der eine Breite von ca. 3 sm hat, und auf Gegenkurs in Richtung Zadar liefen, da blies uns der Wind plötzlich kräftig um Ohren, Böen fielen ein, Wasser spritzte über das Vordeck. Am Himmel zeigte sich von SE nach NW ziehendes lockeres Gewölk, die Ausläufer des Jugos. Der Jugo (Schiroko), ein warmer, feuchter, aus ESE bis SSE wehender Wind, mit durchschnittlicher Stärke von 4-5 Bft zu dieser Jahreszeit. Wir hatten alle Hände voll zu tun, um die Reffs einzuziehen. Ein plötzlich einsetzender Regenschauer prasselte auf uns nieder und begleitete dieses Manöver. Wir gingen nun auf Kreuzkurs. Was jetzt ablief, war Segelspaß pur bei 7 bis 8 Knoten, darauf hatten wir lange warten müssen. Die Regenschauer ließen dann bald nach, die Schauerbewölkung lockerte auf und die Sonne kam wieder durch.
Am späten Nachmittag machten wir im Stadthafen von Zadar fest.

Zadar ist Kultur und Wirtschaftszentrum Norddalmatiens und blickt auf eine 3000 Jahre alte Geschichte zurück. Der Name der Stadt stammt aus venezianischer Zeit. Der historische Kern der Hafenstadt liegt auf einer Landzunge.

Donnerstag, 30.08.: Von Zadar zurück zur Basis nach Biograd

Heute haben wir unseren letzten Segeltag mit Bootsrückgabe in Biograd am Nachmittag. Die Rückreise ist morgen Nachmittag mit dem Flieger ab Split. Während in der Nordadria ein Tief Unwetter verbreitete, lag noch ein schöner Segeltag vor uns. Am Vormittag warfen wir die Leinen los und bei Windstärke 3-4 Bft aus SO-Richtung und halbbedecktem Himmel (As) gingen wir wieder auf die Kreuz in den Zadarski Kanal. Wie am Vortage begleiteten uns wieder Schauerböen bei zunehmendem Wind. Wir passierten den Küstenort Sukosan und waren jetzt im Pasmanski Kanal, der sich zwischen der Küste und der Insel Pasman im weiteren Verlauf bis zu 0,5 sm verengt. Hier verstärkte sich der Wind bis zu 5 Bft und plötzliche Böen erschwerten uns die Segelmanöver an der Kreuz. Dazu kamen jetzt einige kleine Inseln im Küstenbereich von Biograd, wobei wir die größere davon, die Insel Babac, an Bb passierten. Da auch Strom aus SO-Richtung setzte, war hier zwischen den Inseln höchste Aufmerksamkeit erforderlich, da sich auch der Wind in Richtung und Stärke änderte. Es war doch noch ein sehr interessanter Abschluß unserer Segelferien geworden.
Am Nachmittag, nach dem Auftanken, machten wir an dem uns zugewiesenen Platz an der Muringleine und mit dem Achterschiff an der Pier in Biograd fest, wie es in den südlichen Länder so üblich ist.
Später erfolgte das Ausklarieren und Rückgabe ohne Probleme an den Vercharterer.
Unser Segeltörn 2007 Kroatien war damit beendet
Die gefahrene Wegstrecke in der Woche waren 150 sm.

Fazit:

Es war ein Segeltörn, den wir berühmten Naturschutzgebieten Krka-Wasserfälle und das Kornaten-Archipel gewidmet hatten.
Die Wetterverhältnisse waren hochsommerlich mit mäßigen Winden, anfangs mit 2-3 Bft aus SO-Richtung bis teilweise Flaute, bedingt durch ein Hoch über Südosteuropa mit geringen Luftdruckgegensätzen. Zum Wochenende gab es dann mit 3-4 Bft aus SO mehr Wind und Bewölkung (As) durch Störungsausläufer eines Tiefs über den Ostalpen Die letzten beiden Segeltag brachte den erhofften Wind.
Das Naturschutzgebiet der Krka-Wasserfälle sind einzigartig und das Kornaten-Archipel bieten viele interessanten Perspektiven.
Mit den Behörden und Gebühreneintreibern hatten wir bei beim Kreuzen durch das Naturschutzgebiet der Kornaten und der nördlich gelegenen Inseln keinen Kontakt.
In den Hafen resp. Marinas konnten wir uns mit Lebensmittel und Wasser gut versorgen.
Für die Liegegebühren in den ACI-Marinas resp. Stadthäfen waren zwischen 30 und 40 Euro zu berappen, inkl. Strom und Wasser.
Die An- und Rückfahrt nach Biograd vom Flughafen Split (ca.100 km) wurden gut organisiert.

Mast und Schotbruch - Hermann Goss

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